Nun ist endlich auch der zweite Band des Koziol/Welser zurück! Wie schon bei Band 1 ist fraglich, ob das Werk weiterhin unter seinem bekannten „Markennamen“ auftreten darf. Während Band 1 vornehmlich von Kletecka bearbeitet wurde, scheinen als Autoren des Bandes 2 Welser und Zöchling-Jud auf. Egal: Das zweibändige Standardwerk ist damit wieder vollständig und aktuell und nur das zählt!
Generationen von Juristen sind mit dem „K/W“ groß geworden und auch in der 14. Auflage (!) bleibt das Werk ein Klassiker der Zivilrechtsliteratur. Was neben der Änderung im Autorenteam bereits auf den ersten Blick auffällt, ist das Hardcover: erstmals zeigt der „K/W“ seine harte Schale. Unserer Wahrnehmung nach steht ihm die neue Verpackung aber gut und ist mehr als verdient.
Inhaltlich fasst Band 2, wie schon immer, den allgemeinen und besonderen Teil des Schuldrechts und das Erbrecht zusammen, das in der gewohnt tiefgehenden Weise mit vielen Verweisen. Das ist wohl auch weiterhin der Vorteil des „Koziol/Welser“ gegenüber den mittlerweile zahlreich am Markt vertretenen Lehrbüchern zum Zivilrecht: Man findet Antworten oder zumindest Andeutungen und Weiterverweisungen, auch für zivilrechtliches Randgeschehen. Freilich kann das dazu führen, dass der Zivilrechtsneuling beim erstmaligen Lesen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Hier empfiehlt es sich, zunächst mit einem Basic-Werk anzufangen und den „K/W“ zur Vertiefung und Verbreiterung des Wissens heranzuziehen.
Das funktioniert natürlich auch in der Praxis, und zwar als Nachschlagewerk bzw. als ersten Ausgangspunkt für eine zivilrechtliche Fragestellung und festigt damit weiterhin den Ruf des Grundrisses zum Bürgerlichen Recht als Must-Have Fachliteratur im Zivilrecht.