Das Schmerzengeld in medizinischer und juristischer Sicht ist ohne Zweifel das Standardwerk, wenn es darum geht, die Rechtsprechung zum Schmerzengeld in Österreich zu beleuchten. Kein Wunder, kann das Werk mit seiner ersten Auflage aus dem Jahr 1960 auf eine bereits über 50-jährige Tradition zurückblicken. Das Buch profitiert dabei klar von seinem gut zusammengestellten Autorenteam aus Juristen und Medizinern, aus dem sich auch die Gliederung des Buches ergibt.
Der medizinische Teil widmet sich grundlegenden Vorfragen wie: Was ist Schmerz? Welche Klassifikation für Schmerz gibt es und welche Therapiemaßnahmen können gerade bei seelischem Schmerz angewendet werden?
Der juristische Teil erörtert im Wesentlichen das Schadenersatzrecht im Hinblick auf die Abgeltung von Schmerzen. Anschließend wird der Schmerzengeldprozess näher beleuchtet. Hier finden sich unter anderem Tipps für das Klagebegehren für Leistungsklagen ebenso wie für Feststellungsklagen, stets unter Verweis auf die Judikatur.
Der strafrechtliche Teil ist eher kurz gehalten und stellt den Schmerz als Folge einer gerichtlich strafbaren Handlung dar. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf dem Prozessrecht im Strafverfahren und die Geltendmachung des Anspruchs auf Schmerzengeld als Privatbeteiligter im Strafverfahren.
Der Entscheidungsteil schließlich bietet eine Übersicht über die Rechtsprechung des OGH und der vier OLG zum Schmerzengeld, gegliedert zunächst nach Gerichtssprengeln und darunter nach der Höhe des zuerkannten Betrages. In Summe sind es 683 Entscheidungen, die vorgestellt weden. Auf der beiliegeden CD-ROM sind insgesamt 2.500 Entscheidungen enthalten.
Positiv unterstrichen seien noch die 3 Stichwortverzeichnisse, über die das Buch verfügt, und zwar gesondert für den medizinischen, den juristischen und den Entscheidungsteil. Diese Dreiteilung hilft beim Auffinden der gesuchten Inhalte erheblich. Wer ein ausführliches Buch über Schmerzengeld sucht, kommt an Danzl/Gutiérrez-Lobos/Müller nicht vorbei.