Was ist ein „Rechtstaschenbuch“? Am ehesten eine andere Umschreibung für ein Kurzlehrbuch, das zunächst aufgrund seines eher unüblichen Formates ins Auge sticht. Das Exekutionsrecht von Neumayr/Nunner-Krautgasser ist nämlich ziemlich klein. Ein Taschenbuch eben. Etwas, das man immer dabei haben kann, um schnell mal eine exekutionsrechtliche Frage zu klären.
Auch wenn das nicht gerade wahrscheinlich erscheint, gibt es durchaus interessante Aspekte an diesem Buch zum Exekutionsrecht zu entdecken. Zunächst mal, dass es derzeit (Stand: Oktober 2011) das aktuellste Lehrbuch zum Exekutionsrecht ist. Dann, dass es das komplette Exekutionsverfahren behandelt, von den Grundlagen über die einzelnen Exekutionsarten bis hin zur Einstweiligen Verfügung, die durchaus gut vertreten ist.
Das Buch ist inhaltlich und sprachlich zu empfehlen. Die Darstellung ist verständlich und klar formuliert und verbeißt sich nicht in akademische Problemstellungen, die weder für die Praxis noch für eine einigermaßen praxisorientierte Prüfung von Bedeutung sein sollten.
Besonderes Lob verdient das ausführliche Stichwortverzeichnis. Weiterführende Literatur zu jedem Kapitel wird in Form eines Literaturverzeichnisses am Beginn aufgelistet. Im Anhang sind darüber hinaus einige Formulare abgedruckt, die das Verständnis des mitunter etwas formalistisch anmutenden Exekutionsrechts erleichtern.
Eine gewisse Kurzweile erfährt das Buch jedenfalls dadurch, dass die Autoren sich für die Beispiele Figuren aus Johann Nestroys „Talisman“ bedient haben.
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