Dass der Koziol/Welser“ eine Institution ist, davon zeugt nicht nur der Umstand, dass dieses Werk bereits in der 13. Auflage erscheint. Generationen von Juristen sind mit dem zweibändigen Grundriss des bürgerlichen Rechts groß geworden. Nach wie vor wird der „KW“ als die gängigste Prüfungsliteratur empfohlen, obwohl er über die Jahre einige Konkurrenz bekommen hat.
Band 1 behandelt den allgemeinen Teil des Zivilrechts, das Sachenrecht und das Familienrecht. Obgleich auch in der 13. Auflage Koziol als Mitautor aufscheint, wird deutlich darauf hingewiesen, dass der Band 1 von Kletecka bearbeitet wurde. Tatsächlich ist die 13. Auflage erstmals ohne Mitwirkung von Koziol entstanden.
Was über die Jahre aus dem Koziol/Welser geworden ist, kann nicht mehr als Lehrbuch bezeichnet werden. Es ist eine lieblos zusammengeflickte Ansammlung von bürgerlichem Recht, die mal mehr, mal weniger in die Tiefe geht. Ein klarer roter Faden fehlt und der Leser wird überrollt von Nebensächlichkeiten, die für das grundlegende Verständnis des Zivilrechts sekundär sind.
Als Handbuch oder Nachschlagewerk für die Praxis jedoch hat der Koziol/Welser weiterhin nichts von seiner Relevanz eingebüßt. Für die Prüfung aus Zivilrecht jedoch ist es ratsam, das Grundverständnis dieser ohnehin komplexen Rechtsmaterie einem anderen Lehrbuch zu entnehmen.
Die 14. Auflage des Koziol/Welser soll im Sommer 2012 erscheinen.
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