Mit dem Handbuch Vertragsgestaltung beweist Prof. Kerschner einmal mehr, dass er einen guten Blick für Marktlücken hat. Das von ihm herausgegebene und von zahlreichen Praktikern verfasste Buch könnte man fast schon als Lehrbuch zur Vertragserrichtung bezeichnen.
Freilich ist es dann doch mehr ein Handbuch, als ein Lehrbuch, das sich aber gekonnt von der Masse der Vertragsmusterbücher abhebt. In erster Linie tut es das durch eine Einführung in das Vertragsrecht und das Handwerk der Vertragserrichtung, das gleich das theoretische Fundament bildet, auf dessen Nährboden sich gut strukturierte Verträge erarbeiten lassen.
In diese Betrachtung fließen juristische wie steuerliche, aber auch zwischenmenschliche Aspekte ein. So wird etwa der Gestaltung von Gesellschaftsverträgen breiter Raum gelassen, da es sich hier um die langfristige Einrichtung einer Form der Zusammenarbeit handelt, die von vorn herein gut strukturiert sein will.
Zusätzlich werden die wichtigsten Vertragstypen vorgestellt, etwa der Liegenschaftskaufvertrag als „Mutter aller Verträge“. Dabei wird auf den Lebenssachverhalt Bezug genommen, der den Vertrag erforderlich macht und mithilfe von Checklisten wird der Leser für die (möglichen) Problembereiche sensibilisiert. Selbstverständlich finden sich auch kommentierte Musterverträge, die beim Verständnis helfen und auf mögliche Fallen aufmerksam machen.
Leider wird im Lehrplan der meisten Universitäten Vertragsgestaltung noch immer nicht unterrichtet. Dieses neue Buch trägt jedoch maßgeblich dazu bei, ein Grundverständnis für die Tücken und Möglichkeiten der Vertragserrichtung zu schaffen und ist damit eine sehr geeignete Schulungsunterlage, sowohl für den universitären Betrieb, als auch für die spätere Praxis.
