Das Handbuch Zivilprozess stellt den Zivilprozess aus einer etwas anderen Perspektive dar, nämlich aus jener der gelebten gerichtlichen Praxis. Die Autoren versuchen dabei sowohl für Richter, aber in erster Linie für Anwälte zu schreiben und orientieren sich daran, worauf es für die berufsmäßigen Parteienvertreter vor Gericht ankommt.
Es gibt nur sehr wenige vergleichbare Werke am Markt. Während es zu den meisten Lebenssachverhalten und Rechtsgebieten schon ein Praxishandbuch gibt, sind solche im Zivilprozessrecht selten anzutreffen. Das mag daran liegen, dass das Verfahrensrecht vielschichtig ist und zahlreiche Wendungen nehmen kann. Die Autoren reduzieren die Verhandlung vor Gericht auf ihren Kern und versuchen dabei die Möglichkeiten, aber auch die häufigen Fehler aufzuzeigen.
Allerdings leidet der Lesefluss ein wenig dadurch, dass die Autoren die Fußnoten sehr extensiv gebrauchen und dort nicht nur Quellen oder Judikate zu finden sind, sondern nicht selten auch „Randbemerkungen“ oder wesentliche Informationen, die eigentlich in den Text gehörten.
Nichts desto trotz begrüßen wir den praxisnahen Zugang zum Zivilprozess und insbesondere zur Verhandlung vor Gericht und empfehlen das Buch als „etwas anderen“ Zugang zum Prozessrecht, aus dem vermutlich auch erfahrene Prozessanwälte den einen oder anderen Hinweis mitnehmen können.
