Partner werden in der Anwaltskanzlei verheißt seinem Titel nach etwas, das bei manchem Leser falsche Erwartungen wecken könnte. Ausgehend vom Wortlaut des Titels würde man meinen, hier einen „Leitfaden“ für junge Juristen in der Hand zu halten, die, am beruflichen Scheideweg angelangt, nach einer Orientierungshilfe suchen. Diese Erwartung erfüllt das Buch nur unzureichend. Dafür bietet es andere Perspektiven.
Das Buch erscheint als Aufsatzsammlung zahlreicher erfolgreicher Juristen – vornehmlich Rechtsanwälte. Sie alle sind unterschiedliche berufliche Wege gegangen und berichten über ihre diesbezüglichen Erfahrungen in mehr oder weniger launigem, durchaus unterhaltsamem Stil. Die Beiträge sind Rückblicke und Erfahrungsberichte, Anekdoten aus der Welt der Anwaltschaft.
Eines sind sie jedoch nicht: eine Anleitung ob, wie und zu welchen Konditionen man Partner in einer Rechtsanwaltskanzlei werden soll/kann/muss. Das Buch empfiehlt sich daher auch nicht unbedingt an junge Akademiker, Rechtsanwaltsanwärter oder junge Anwälte, die vor der Wahl stehen, Partner zu werden oder eine eigene Kanzlei zu eröffnen. Vielmehr ist das Buch ein Werk für den entspannten Abend bei einem Glas Rotwein, bei dem man sich gerne die Geschichten von Berufskollegen erzählen lässt und gelegentlich über die eine oder andere Anekdote schmunzelt.