Zum Immobilienrecht gibt es wenige gute Bücher. Das Praxishandbuch Immobilienrecht fällt da positiv auf, zumal es einen umfassenden Überblick über das Immobilienrecht mit all ihren Fassetten bietet. Es ist ein ideales Handbuch für alle, die die gesamte Bandbreite des Liegenschaftsrechts mit seinen Zusammenhängen erkennen und verstehen möchten.
Am Beginn steht das allgemeine Liegenschaftsrecht nach dem ABGB. Es werden die Eigentumsformen und andere dingliche Rechte neben dem Eigentum erklärt, etwa die Begründung von Servituten oder die unterschiedlichen Arten von Pfandrechten. Dem Kaufvertrag hingegen ist ein relativ kurzes Kapitel gewidmet, in dem die notwendigen Vertragsbestandteile zusammengefasst und die Treuhandschaft erklärt wird.
Ein weiteres Kapitel befasst sich mit dem Grundverkehrsrecht der Länder, und zwar einerseits im Zusammenhang mit dem Ausländergrundverkehr, andererseits im Zusammenhang mit dem Grundverkehrsrecht für landwirtschaftliche Flächen. Das Kapitel über das Grundbuch schafft ein Basisverständnis für den Aufbau eines Grundbuchsauszuges und die verschiedenen Eintragungsarten. Schließlich widmet sich ein Kapitel dem Baurecht bzw. den Superädifikaten.
Der nächste Teil des Buches befasst sich dann schon nicht mehr so sehr mit dem Liegenschafts(verkehrs)recht, sondern mit der Bewirtschaftung der Immobilie durch Miete oder Pacht sowie mit der Begründung von Wohnungseigentum. Ebenso wird das Bauträgervertragsrecht dargestellt. Ergänzend zu diesem Bereich finden sich am Schluss des Buches auch Ausführungen zum Maklerrecht.
Im Bereich des öffentlichen Rechts widmet sich das Buch den abgabenrechtlichen Aspekten von Immobilientransaktionen einerseits und dem Baurecht sowie der Raumordnung andererseits.
Damit ist das Praxishandbuch Immobilienrecht wohl eines der am breitesten gefächerten interdisziplinären Werke zum Immobilienrecht, das sich keineswegs auf Großprojekte versteift, sondern auch Antworten für kleine Immobilienprojekte und -transaktionen bereitstellt. Wären im Buch zusätzlich Muster enthalten, wäre seine ohnedies bereits hohe Praktikabilität fast nicht mehr zu überbieten.
