Das Gegenüberstehen von Verbrauchern und Unternehmern beim Vertragsabschluss hat schon immer viele Fragen und Probleme aufgeworfen. Glücklicherweise gibt es heute in Österreich zahlreiche Gesetzesbestimmungen, die dem Schutz der Verbraucher dienen und ihnen weitreichende Rechte einräumen. Insbesondere in den letzten Jahren, unter dem Einfluss der EU-rechtlichen Regelungen hat sich das Konsumentenschutzrecht sehr viel weiterentwickelt.
Das FAGG wurde als Umsetzung der Verbraucherrechte-Richtlinie erlassen und steht in Österreich seit 2014 in Kraft. Das Werk Zum sachlichen Anwendungsbereich des Fern- und Auswärtsgeschäftegesetzes (FAGG), dem das Dissertationsthema der Autorin zugrunde liegt, erörtert insbesondere zwei, höchst interessante Themen. So wird es von der Autorin untersucht, ob das FAGG auch in Fällen anwendbar ist, in denen beim Vertragsabschluss umgekehrte Rollenverteilung vorliegt (wenn also der Verbraucher nicht als Käufer, sondern als Verkäufer auftritt) und ob das Gesetz auch auf unentgeltliche Verträge anwendbar ist. Erörtert wird außerdem auch die Frage, ob auch die Versicherungsmaklerverträge dem Schutz des FAGG unterstellt werden können. Neben diesen zwei besonderen Fragstellungen findet der Leser natürlich auch zum allgemeinen Anwendungsbereich des Gesetzes genügend Information und viel Wissenswertes.
Das Werk bietet eine präzise Darstellung der Materie und stellt diese übersichtlich, strukturiert und verständlich dar. Weiteres positives Merkmal ist die Darstellung des deutschen Meinungsstandes zu den einzelnen Problemkreisen. Das Buch ist eine klare Empfehlung für alle, die sich mit Verbraucherrecht tiefergehend auseinandersetzen wollen.